Mailand, ein Ort, an dem Stil oft lauter spricht als Worte. Und doch trafen sich hier beides – Bild und Sprache – in einer feinen Balance. Für zwei Monate waren Werke aus meiner Faces Collection Teil einer ungewöhnlichen Ausstellung: in einer Anwaltskanzlei im Herzen der Stadt.

Zwischen Akten, Büchern und Glaswänden bekamen die Porträts eine neue Bühne. Die Gesichter, sonst still Beobachter, schienen selbst zuzuhören – den Gesprächen, den Gedanken, der Atmosphäre dieses Raums, in dem täglich Entscheidungen entstehen.
Die Idee war einfach: Kunst nicht in weißen Hallen zeigen, sondern dort, wo Menschen arbeiten, verhandeln, denken. So wurde die Kanzlei zur Galerie auf Zeit. Besucher, Klienten, Kollegen blieben stehen, nahmen sich einen Moment – und sahen vielleicht auch sich selbst in diesen Gesichtern.
Nach acht Wochen endete die Ausstellung, aber einige der Arbeiten fanden neue Besitzer direkt aus der Kanzlei heraus. Ein stilles Kompliment an die Kraft der Porträts, die mehr erzählen, als sie zeigen.